Die Digitale Identität einer Yacht – neue Dimensionen des Yacht-Managements

Eine große Yacht ist ein schwimmendes Unternehmen mit einer Fülle von Daten und Rechtsbeziehungen in hoch-dynamischem Umfeld.

Aus unserer Praxis wissen wir, dass die Daten rund um eine Yacht an einer Vielzahl von Stellen verwahrt werden, beim Eigner, bei Dienstleistern und an Bord z.B. und nirgendwo eine gut strukturierte einheitliche Datenbank existiert, auf die jederzeit mit klar definierten Zugriffsrechten zugegriffen werden kann.

Ein extrasicherer „digitaler Tresor“ mit einer digitalen Identität für eine Yacht und deren Management würde extrem viel Sicherheit und Transparenz sowie eine neue Dimension des Controllings bieten.

  • Stellen Sie sich beispielhaft einmal vor, jeder der Crewmitglieder, allen voran der Kapitän, hätte eine eigene digitale Identität in diesem „Yacht-Datentresor“, die neben Daten über die er eindeutig und nicht manipulierbar zu identifizieren wäre vor allem auch Kompetenzrechte und Handlungsvollmachten enthält. Daneben würden internationale Crew-Personalakten verwaltet, die mit allen notwendigen Schnittstellen wie Seamans-Book, Versicherungen oder Social-Security vernetzt sind und automatisiert im definierten Umfang Zugänge, Einträge und administrative wie fiskalische Erklärungen erledigt werden.
  • Die digitale Identität zwischen Yacht und allen Stakeholdern ermöglicht eine neue, sichere und transparente Form, des Procurement: Kauft der Kapitän z.B. Lebensmittel und Getränke für den Bordbedarf ein, so kann er dies nur mittels seiner digitalen Identität über eine „Zwei- oder Mehrfaktor-Authentifizierung“ bei zugelassenen und zertifizierten Lieferanten im Rahmen freigeschalteter Budgets und Warenkörbe. Damit wird bereits mit dem Kaufprozess ein Procurement-Controlling parallelgeschaltet, das sicherstellt, dass z.B. keine Gefälligkeits- und Kick-Backgeschäfte getätigt werden und die Rechnungsstellung wie auch Bezahlung im Back digital vollzogen werden. Bestellung, Bezahlung, Rechnungsstellung in der fiskalisch notwendigen Form und das Accounting sind autonom ablaufende Prozesse, in der der Kapitän nicht eingreifen kann. Das System nimmt den Verwendern sicher die Prüfung ab, ob der Prozess, den sie anstoßen in ihrer Verfügungsmacht steht bzw. in welcher Art und Umfang sie handeln dürfen.
  • Fährt eine Yacht in einem Hafen ein, prüft die digitale Kommunikation zwischen Yacht und Hafenamt bereits vor der Einfahrt alle Yachtdaten, die Notwendigkeit einer zollrechtlichen oder steuerlichen Behandlung sowie die Aktualität aller notwendigen Zertifikate wie auch der Besetzung der Yacht mit Crew und Gästen. Der Kapitän erhält umgehend Informationen zu vorgeschriebenen Maßnahmen wie auch zu zulässigen Kann-Optionen und Vorschlägen rund um die Convenience an Bord. Dies fängt bei Vorschlägen zu medizinischer Versorgung, Events, Restaurants und Beschaffung an und hört bei den Angeboten und Möglichkeiten zu Betankung und Maintenance sowie „functions on demand“ auf.
  • Notwendige medizinische Versorgung auf Yachtreisen kann, vor allem in Akutfällen, durch Zugriff auf im Datentresor hinterlegte Daten beschleunigt und erleichtert werden. Bei einem Unfall oder z.B. Herzinfarkt auf See können Rettungskräfte bzw. die anzulaufende Versorgungsstelle bereits über Erkrankungen, Sensibilisierungen und Medikamentierung informiert werden, um zeitlich entscheidenden Vorsprung zu bekommen.
  • Sicherheit auf der Yacht bekommt eine neue Dimension: Die Yacht wird z.B. anhand von biometrischen Merkmalen all die erkennen, die Zugang an Bord und dort in bestimmte Bereiche haben dürfen.

Die Yacht bewegt sich in einem komplett vernetzen Ökosystem mit definierten Muss- und Kann-Schnittstellen während des Betriebs. Bei Muss-Schnittstellen und Datenvernetzungen ist eine notwendige datenschutzrechtliche Zustimmung z.B. Voraussetzung für eine Crew-Heuer oder ein Gast-an-Bord-Sein. Bei Kann-Schnittstellen ist jeweilige Zustimmung situativ nötig.

Selbstverständlich werden für alle Identitätsdaten die Datenschutzbestimmungen angewendet, denen die Yacht und alle Schnittstellen unterliegen soll. Im Vordergrund stehen Informationelle Selbstbestimmung und Souveränität über die persönlichen Daten und jeder weiß, wenn er in einer Beziehung Yacht steht, vorher, welche Daten er dafür obligatorisch geben muss und welche freiwillig situativ.  Alle Daten werden genau nach diesem Prinzip abgelegt und verwendet.

Theoretisch gibt es keine Grenzen für das, was Teil der digitalen Identität sein kann. Alleine diese Tatsache löst nachvollziehbar Sorge und Bemerkungen wie „George Orwell lässt grüßen“ aus.

Doch besteht bei dem aufgezeigten gezielten und kontrollierten Datenmanagement rund um die E-Identity einer Yacht ein riesiger Unterschied zu dem, was heute allerorten in sozialen Medien und e-commerce geschieht: Der Stakeholder rund um die Yacht weiß grundsätzlich, warum, wann und wozu seine Daten verwendet werden er kann dies aktiv und gesteuert beeinflussen. Anderswo weiß er meist nicht einmal wann, wo und wie seine Daten erhoben, verarbeitet und verkauft werden.

Wir beraten über die Möglichkeiten und Umsetzung einer e-Identity rund um Yachten.

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