Der Yacht-Markt polarisiert sich weiter – so mein Eindruck auf dem gerade zu Ende gehenden Cannes Yacht Festival 2018. Die Pole wachsen: Am eine Ende extrem motorisierte Powerboote und RIBs für den Ausflugsspaß auf dem Wasser, am anderen Ende große Verdränger-Explorer-Yachten für lange, komfortable Reise mit Cruise Speed um 10 knt. und für viele Tage Autonomie auf den Weltmeeren. Letztere zunehmend mit dem Wunsch eines Individualbaus und Einflusses auf Aussehen und Ausstattung der Yacht von Anfang an.
Messegespräche decken sich mit unseren Projekterfahren, die in jüngster Zeit zunehmend in diese Richtung sowie die Begleitung von Individualbauten gehen.
Die Käufer bzw. Bauherren dieser Explorer, in der Regel über 24 m, sind meist Menschen, die niemandem mehr etwas zeigen wollen und müssen, mit dem Schiff keine „Hot-Spots“ als „Must“ besuchen oder Parties auf der Yacht geben. Sie wollen vielmehr im kleinen Familienkreis oder mit Freunden die Umgebung entfernter und exotischer Regionen erkunden und genießen. Die Schiffe, vielfach mit „Ice-Class“ müssen zuvorderst die Erkundung dieser weit entfernten Ziele ermöglichen und dazu eine komfortable und anspruchsvolle, vor allem versorgungstechnisch für lange Zeit autonome Unterkunft bieten, eine fantastische Freiheit und Flexibilität, um sich an Bord der Wasserstraßen zu bewegen, die die Welt zu bieten hat bis in schwierige, eisige Landschaften.
Ihr Design liegt oft im klassischen Trawler-Design mit portugiesischen Brücken und robustem Aussehen, aber öfter erleben wir Klienten, die sich einen Explorer mit modernem, ja avantgardistischem Design mit negativem Bug wünschen und dabei eine Brücke zwischen verschiedenen design- und Funktionswelten schlagen wollen.