Gesellschaftsgründungen im Ausland: Nicht- und Halbwissen = Gefahr

Yacht-Business: Internationales Recht und Internationales Steuerrecht sind komplex und folgenreich.

Nationale und supranationale Gesetzen, Regeln, Verordnungen und Direktiven sowie massenweise Schnittstellenkonflikte zwischen den einzelnen Jurisdiktionen kennzeichnen Rechtslagen im Yachtbusiness.
Nicht nur die Gesetzgebung auf den verschiedenen Ebenen unterliegt der steten Veränderung und Erweiterung, sondern vor allem deren Auslegung durch Gerichte, Finanzverwaltungen, internationale Organisationen und der Öffentlichkeit.
Ganz schnell hat man etwas übersehen und tappt in Fallen.
Diese Themen gehören ausschließlich in die Hände ausgewiesener Spezialisten!

Vorsicht Falle! Berater mit Halbwissen lösen dasselbe Desaster aus wie Berater mit Nicht-Wissen!

Ein regelrechter Kindergarten selbsternannter Nicht- oder Halbwissender mit markiger Werbung und Versprechungen zu Dumpingpreisen verleiten manche Yacht-Kunden zur Gründung ausländischer Strukturen – und lässt sie dann bei diesem Abenteuer allein, sobald wenn es kritisch wird.

Woran erkennen Sie ungeeignete Berater?

Unseriöse Anbieter, die „internationale“ Lösungen verkaufen, ziehen sich als Agentur oder sogar als Kanzlei – meist selbst nur Ltd., also mit geringstem Stammkapital haftend – im Kleingedruckten mit dem AGB-Verweis „Wir beraten nur im XY Recht“ aus der Affäre – in Deutschland möglicherweise unzulässig in Ländern ohne AGB-Kontrolle durchaus legal.

Das Kundenverhalten ist oft allein am Preis orientiert.

Manche Kunden prüfen oft nicht die Werthaltigkeit des Leistungsangebots und kaufen allein nach Preis.
Yacht-Kunden fehlt es oft nicht an Erfahrung im Geschäftsleben, aber sie zeigen sich alleine emotional auf die Yacht fixiert und / oder beratungsresistent: es wird in aller Regel für den Kunden richtig teuer.
Mehrmals im Monat bekommen wir Anfragen, Quoten für aberwitzige Konstruktionen abzugeben.
Anfrager haben sich irgendwoher einen Gestaltungsvorschlag geholt und senden den Vorschlag nun mit geleerten Preisen copy paste an weitere Anbieter – auf der Suche nach dem billigsten Angebot.
Meist sind sie dabei nicht einmal gewillt, sich ordnungsgemäß auszuweisen (know your customer compliance).
An alle Berater und an alle Kunden daher der dringende Rat: Finger weg von Dumping-Angboten oder dem Wunsch danach!

Yachtbranche besonders attraktiv für unseriöse Anbieter von Dumping-Beratungen

Wer im Ausland Gesellschaftsstrukturen so unbekümmert gründet, als würde er sprichwörtlich nur einen Nagel in eine Wand schlagen, löst schwere Turbulenzen in den Finanzen und in der Reputation des Klienten aus.

Viele Yacht-Rechts-Mandate bügeln Berater-Fehler aus / Ein Beispiel:

Ein Eigner kaufte eine EU-VAT versteuerte Yacht und wollte diese als private Yacht in Malta beflaggen.
Ein leicht lösbares Problem über eine kostengünstige Resident-Agent-Lösung.
Es gibt keinerlei Grund, diese Yacht in eine Gesellschaft zu packen, selbst wenn später eine Vercharterung über eine Hybrid-Lösung angestrebt wird.
Dennoch riet an Anbieter – m.E. völlig unnötig – zu einer „Malta Limited Partnership“ mit einer Limited als „unlimited Partner“, weil sie angeblich keine verdeckte Gewinnausschüttung im EU Wohnsitzland verursache.
Das ist – je nach Gestaltung – nur bedingt richtig.
Zum einen ist in jedem Falle eine Kapitalgeselschaft beteiligt, die, wenn nicht drittvergleichskonform vergütet und mit Substanz und Gewinn ausgestattet, in vielen EU-Wohnsitzländern des Shareholders verdeckte Gewinnausschüttung verursachen kann.
Aber auch die LP wird nicht automatisch wie eine Personengesellschaft behandelt und auf der Ebene der Partner versteuert, sondern u.U. in Malta wie eine Kapitalgesellschaft behandelt, was – von außensteuerlichen Problemen ganz abgesehen – wieder zur verdeckten Gewinnausschüttung wegen vorenthaltener Gewinnerzielung führt.
Dazu wurde aber offensichtlich nicht beraten.
Dennoch bietet man ein riskantes und völlig überflüssiges Konstrukt an.

Meine Erfahrung:

Wer im internationalen Recht an qualifizierter Beratung spart – bezahlt die Reparatur meist später teuer, wenn überhaupt möglich.

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