Die Hilfsorganisation Oxfam macht Politik mit einer arg zugespitzten Statistik
Die reichsten 42 Personen der Welt würden gemeinsam so viel Vermögen besitzen wie die ärmere Hälfte der Menschheit.
Das schreibt die Hilfs- und Entwicklungsorganisation Oxfam in ihrem neuesten Bericht zur weltweiten Ungleichheit, veröffentlicht pünktlich zur Eröffnung des Weltwirtschaftsforums – und zur boot Düsseldorf.
Am 22.01.2018 zeigt dann eine entsprechende Meldung des SPIEGEL just als Cover-Foto in Halle 6 der aktuell laufenden boot Düsseldorf ausgestellte Großyachten. Warum?
Subtil ohne weitere Kommentierung des verwendeten Bildes – lediglich als optische und aufspringende Assoziation: Die Yacht als Medium der Ungleichbehandlung. Damit setzt der SPIEGEL seine Assoziation – damals mit einem Yachtbild aus Monaco – vom 16.01.2017 fort.
Ich erachte derart undifferenzierte Statistiken wie die von Oxfam wie Berichterstattungen, insbesondere mit einer derartig ausgewählten bildlichen Assoziation auf eine vorwiegend mittelständisch geprägten Branche, die damit mit an den Pranger gestellt wird, in keiner Weise für gerechtfertigt und begründet.
Auf der boot kaufen nicht nur “Reiche” eine Super-Yacht, sondern die boot ist eine der bedeutendsten Leistungsschauen der Yacht- und Bootsbranche für alle Qualitäts und Preissegmente und ist das internationale Spiegelbild deren hoher Leistungsfähigkeit. Gut auch, denn die Branche muss sich nach heftigen Einbrüchen in der Krisen 2008-10 wieder neu aufstellen. Jedes Boot, jede Yacht schafft vielfache Arbeitsplätze in der Wertschöpfungskette und führt wieder zu Steuer- und Sozialeinnahmen. Alleine in Europa wurden im Jahr 2009 Freitzeitboote im Wert von rund 12,3 Milliarden Euro verkauft – im Jahr 2016 nach den Folgen der Krise im Wert von 7,2 Milliarden Euro.
Kein Mensch braucht ein Luxus- oder Hobby-Gut.
Ist es aber nicht gut, dass es Branchen gibt, die Arbeitsplätze und Wertschöpfung generieren, weil es wiederum Menschen gibt, die sich – kleiner oder größer – einen Luxus-Wunsch erfüllen?
Viele große Yachten sind dazu wachsend Investmentobjekt von Charter-Unternehmen, die damit touristische Leistungen im weitesten Sinne anbieten. Jedes Charterunternehmen beschäftigt direkt oder indirekt eine Vielzahl von Leistungsträgern und generiert damit Umsatzsteuer, Unternehmensteuer, Lohnsteuer, Einkommensteuer und Sozialabgaben.
Die Yachtbrache daher in ein direktes und assoziatives Licht mit der Oxfam-Studie zu stellen ist schlicht nicht zu rechtfertigen.
Hier ein differenzierterer Kommentar von Edgar Schuler im Tagesanzeiger Schweiz vom 22.01.2018
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