Die neue EU Datenschutz-Grundverordnung hat sicher auch Sie bzw. Ihr Unternehmen gestresst.
M.E. sind die Konsequenzen der neuen Verordnung in der praktischen Umsetzung teilweise absurd: Eigentlich müsste jeder Bäcker, bei dem man eine Bestellung aufgibt und Name und Adresse hinterlässt, zur Verarbeitung dieser Daten mit allen korrespondierenden Rechten aufklären – völlig praxisfremd.
Auf der anderen Seite gibt es Bereiche, die weitgehend weiße Flecken im Datenschutz-Themenfeld sind: Yachten und Superyachten und deren Risiko vor Cyber-Attacken aller Art.
Das fängt bereits bei den Personen auf der Yacht an, vor allem auch der Crew. Ich war vor kurzem auf der Yacht eines Klienten. Kaum ein Crew-Member, meist junge unter 20 Jahren, das nicht “dazwischen” mit den Handy agierte und offensichtlich in irgendwelchen sozialen Medien unterwegs war. Über das Bord-WiFi. Kein Schutz, keine Datenschutz-Bordrichtlinie, keine Einweisung. Hat ein Eigner je gefragt, ob und welche Daten oder Bilder aus seiner oder seiner Gäste Privatsphäre da gerade verarbeitet werden? Selbstverständlich haben große Yachten Internetanschluss. Sind die Router gesichert? Sind die IT-System sicher vor Hackerangriffen? Satellitenzugänge, Funksysteme? Klingt wie “James Bond”, aber auch eine Übernahme der Steuerung einer Yacht (Hacking des Autopiloten z.B.) und deren Entführung oder Beschädigung ist kein Problem.
Machen Sie doch einmal den Test und setzen sich an der Pier eines Hafens im Bereich großer Yachten in ein Cafe und checken die WiFi-Zugänge um sich herum. Ich habe einige von vor mir vertäuten Yachten gefunden, die ohne jeden Schutz waren. Verbinden und nutzen – so einfach.
Sensible VIP Informationen und Daten sind kaum leichter zu holen, als über eine große Yacht und deren IT-Schwachstellen. Und die Eigner großer Yachten nehmen datentechnisch oft ihr Unternehmen und “halbes Leben” mit an Bord.
M.E. ist es dringend notwendig, das Thema auf jeder Yacht zu untersuchen und ein Nutzungs- und Schutzkonzept zu entwickeln und umzusetzen.
Auf Superyachten sollte sogar ein Datenschutzbeauftragter bestimmt werden, der sich um dieses Thema kümmert. Und auf Charteryachten sollte nach jeder Charter das Zugangs-Keyword zum Bord-WiFi geändert werden. Unabhängig davon sollten Netze des Eigners von denen der Crew und der Gäste getrennt werden.
Wir entwickeln mit und für Eigner präventive Konzepte.
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