Wann kommt der Rechtsaufstand?

Die neusten Massnahmen wirken wenig durchdacht, unverhältnismässig und willkürlich. Zudem bedeuten sie einen tiefen Eingriff in die Freiheit der Bürger. Vor allem die wirtschaftlichen Folgen dürften sich als verheerend erweisen. Klüger wäre es, die eigene Hilflosigkeit einzugestehen, anstatt das Land einem Experiment nach dem anderen zu unterziehen.

NZZ, 29.10.2020

Und wieder hat die Runde der „16 + K“ ohne Parlament und ohne Alternative zugeschlagen. Zu undifferenziert. In weiten Bereichen rechtlich angreifbar. Ich rechne mit einer Welle rechtlicher Verfahren gegen den „Wellenbrecher“. Damit wird das passieren, was ich bereits in einem früheren Kommentar als nicht erstrebenswert ablehne: Ein Schlagabtausch zwischen Politik und Justiz zum Nachteil und ohne Beteiligung von Wirtschaft und Menschen.

Was mir am meisten Sorgen bereitet, ist diese aktuelle Gemengelage von Desorientierung auf der einen Seite und Unvernunft und Disziplinlosigkeit auf der anderen. Die Wirtschaft wird es langfristig ausbaden und jeder Einzelne von uns den Schaden haben. Muss man so panisch regieren? Muss man Entscheidungen treffen, bei denen neben reinen Politikern nur Virologen am Tisch sitzen? Was ist nach den 14 Tagen bis 4 Wochen? Wo bleibt die Stimme der Wirtschaft? Und wo bleiben die Menschen, die wertschöpfend Wirtschaft und Staat finanzieren? Sind wir eine Gesellschaft von notorischen Duckmäusern geworden? Warum beugen wir uns ständig uns verkaufter Alternativlosigkeit, nicht nur i.S. Corona? Stirbt bei uns langsam jede Kreativität? Wo bleibt das Land der Erfinder und Kulturschaffenden? Lassen wir zu, dass wir langsam in den Disziplinierungs- und Überwachungsstaat geführt werden? Wann stehen Vernunft und Selbstverantwortung auf? Wann hören wir auf, laufend „Political Correctness“ vor uns hin zu stammeln, statt mutig aufzutreten, zu handeln und bessere Lösungen zu finden? Das Parlament kann und muss für die Pandemiebekämpfung Orientierung bieten.

Corona ist ernst zu nehmen! Wir müssen uns schützen. Aber fällt uns nichts Intelligenteres ein, um die Situation in den Griff zu bekommen, ohne für Jahrzehnte Kollateralschäden zu verursachen? Es kann sein, dass wir gezwungen sind, über Jahre mit dem Virus zu leben. Wir brauchen daher eine Lösung auf längere Sicht. „Wir sitzen alle im selben Boot“, sagte EU-Ratschef Charles Michel nach einem Videogipfel der 27 EU-Staats- und Regierungschefs – dann verhalten wir uns aber auch wie Bootsfahrer. Diese nämlich sorgen sich um die Besatzung, aber noch mehr um das Boot, denn es ist das Einzige, was die Besatzung vor der See bewahrt!

LESENSWERT:

Kommentar WELT 29.10.2020

Eine interessante Simulation

Eine Antwort auf „Wann kommt der Rechtsaufstand?“

  1. Dieser Lockdown bringt rein gar nichts! Den Coronavirus können wir nicht verlangsamen. Damit verlängern und verschlimmern wir nur die Nachwehen. Wenn dieser Lockdown vorbei ist, steigen die Neuinfektionszahlen wieder! Selbst wenn wir noch 20 Lockdowns machen, das Coronavirus wird nicht verschwinden und Neuinfektion heißt nicht krank, sondern Träger des Keims zu sein. Wenn ich eine Prognose geben dürfte, würde ich sagen:
    Die Neuinfektionen steigen weiter;
    Intensivstationen nicht überlastet, denn das ist auch schon so oft der Fall;
    Todesfallzahlen steigen nicht abnormal an.
    Übrigens da Intensivpersonal fehlt, ich bin eine derjenigen, die systemrelevant ist. Leider werde ich nicht mehr da arbeiten, da die Corona-Maßnahmen dies als Alleinerziehende nicht mehr ermöglichen. Wegen jedem Schniefer zu Hause bleiben, da kommt man nicht durch die Probezeit!
    Sterblichkeit Weltweit bei ca.0,4%. Wir sind keine Götter und die Natur holt uns ein. Wir müssen das auch endlich mal verstehen.

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