Die Welt erlebt eine Corona-Schockfrostung

Um uns herum wird die Welt regelrecht in Stillstand versetzt, schock-gefrostet. Dazu wird in die so selbstverständlichen Dinge des Alltags eingegriffen. Untersagte persönliche Sozialkontakte, alles geschlossen. Diese Corona-Krise hat kein Erfahrungs-Vorbild. Deshalb gibt es auch keinen Masterplan, wie man zu agieren oder zu reagieren hat .

Digitale Kommunikation, Video-Conferencing, Arbeiten von überall – bei uns seit einiger Zeit moderner Standard. Dennoch hatte das persönlich-analoge den Vorrang. Tagesreisen für eine Stunde Konferenz. Unbedingt nötig?

Wir haben diese Woche komplett unsere Arbeit auf Digital-Modus umgestellt – interessanterweise ohne Probleme.

Der Verband der Hochschullehrer für Betriebswirtschaft e.V. hat die ab dem 17.3. in Frankfurt am Main stattfindende Jahrestagung 2020 innerhalb weniger Tage statt abzusagen komplett digitalisiert. Alle Vorträge und Sessions sind online besuchbar. Man lernt Effizienz und Zeit neu zu definieren. Natürlich geht das nicht in allen Berufszweigen, aber in erstaunlich vielen.

Es ist ein Stück sich neu definieren und orientieren lernen.

Die gute Botschaft: Das, was Bestand hat, was gut ist für uns und unser Leben ist nur eingefroren und wird im neuen Glanz auftauen und an Bedeutung gewinnen. Alles andere wird verschwinden: Zombie-Unternehmen, Zombie-Lebensgewohnheiten… Lebensfähigkeits- und Stresstest für jedes System, jede Organisation.

Jede Idee, jedes Produkt, jede Dienstleistung, alles, was Mehrwert und Zukunft hat, sich als nachhaltig lebensfähig erweist, wird weiterleben.

Ich bin überzeugt, dass diese Virus-Krise etwas Positives haben kann: Unsere saturierte Vollkasko-Welt im Selbstoptimierungswahn hat einen Schock bekommen. Gut so. Markus Ziener in der NZZ: „Die Anspruchshaltung ist längst in den kaum noch widersprochenen Glauben übergegangen, unabhängig von der eigenen Lebensleistung Anrecht auf ein bestimmtes Leben zu haben. Der Blick zurück in eine Zeit, in der um das Überleben gerungen werden musste, ist verschwunden oder bestenfalls verblasst. Dankbarkeit und Demut als politische und gesellschaftliche Kategorien finden nicht mehr statt.“ Das Hamsterrad des Schneller-Höher-Weiter-Sinnloser hört auf, sich zu drehen.  Viele Menschen werden hoffentlich in der nächsten Zeit darüber nachdenken, was wirklich wichtig ist: In ihrem Leben, in ihrem Beruf, in unserer Gesellschaft: Worauf kommt es wirklich an? Was geht? Was kommt? Was bleibt? Was muss nach dieser Krise dringend  anders werden? Wir werden lernen uns auf das Grundlegende und Wertige zu besinnen. Wir werden spüren, was in unserem Leben überflüssig, oberflächlich ist, welche Konferenz, welche Dienstreise, welcher Empfang, welcher Smalltalk nichts bringt und einfach nur Zeit und Kraft kostet. Wir werden lernen denen zu vertrauen, die mit Substanz und Ehrlichkeit Vertrauen verdienen.

Gerade weil wir die Welt einfrieren und abschließen, werden wir unsere Familie und Freunde in den kommenden Wochen intensiver spüren (müssen) als je zuvor und auch da erfahren, wer und was zählt und wen und was wir abhaken können.

Bis zum Auftauen der Welt sind wir selbstverständlich gerne weiter für Sie da, aber eben etwas anders, dafür hocheffizient digital, Video-Besprechungen statt Reisen. Wir freuen uns. Bleiben Sie gesund und uns gewogen.

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