Dass die Zahl der sehr Wohlhabenden, die sich eine Yacht leisten könnten, vor allem in der letzten Dekade deutlich zugenommen hat, ist bekannt. Viele davon haben sich dennoch nicht für eine Yacht interessiert.
Die Pandemie wirkte dann wie ein Katalysator und Brandbeschleuniger:
Die Yacht galt als schwimmendes und mobiles Hideaway, auf dem in Distanz trotz aller Lockdowns und Infektionsrisiken ein luxuriöser Ferienaufenthalt möglich war. Corona hat dann auch die Entscheidung für eine Yacht beschleunigt.
Wir haben viele Neueinsteiger erlebt, bei denen fraglich ist, ob diese neue „Yachtliebe“ eine Sternschnuppe der pandemische Galaxie ist oder ernsthafte Yachteigner daraus werden.
Folgende Typologien haben wir erfahren:
- Der pandemische „Erlebnishungrige“. Raus aus den Restriktionen und Kauf einer EIGENEN Yacht auf Zeit mit dem bewussten Ziel, sie nach dem Genuss wieder zu verkaufen, vielleicht sogar am Zielort, z.B. in der Karibik. Hier haben wir den Exit von Anfang an mit eingebaut.
- Der „Investor“: Yacht als Geldanlage, d.h. neben der Eigennutzung als schwimmendes Hideaway mit der Familie wollte die Yacht aber darüberhinaus Geld verdienen, kommerziell einsetzbar und bestmöglich ausgelastet sein.
- Der „Pandemie-Hysterische“: Yachtkauf als Distanzmodell um jeden Preis und egal welcher Zustand, bevor ein anderer den Markt leerkauft.
Dazu kam oft, dass stante pede auf eine für den Anfang zu große Yacht gesetzt wurde, ohne nur im Ansatz eine Ahnung über die Kaufmodalitäten, den Betrieb, das Crewing, die rechtlichen und steuerlichen Bedingungen sowie die Folgekosten zu haben. Viele waren mit dem Besitz und Betrieb realistischerweise überfordert und es kam schnell zu Problemen.
Ganz entscheidend in allen Fällen ist eine professionelle Beratung und Gestaltung einer Erwerbs- und Betriebslösung, die gewährleistet, dass der Besitz und Betrieb einer größeren Yacht in allen relevanten Aspekten handhabbar ist.
In den meisten Fällen mussten wir jenseits der Gestaltungskonzepte für gestandene Yachteigner komplett individuelle Konzepte erarbeiten, vor allem solche, die kommerzielle und private Nutzungen vereinen und dabei rechtlich und steuerlich sicher sind. Hier war Innovation gefordert und unsere bereits vor kurzem erarbeiteten kommerziellen Konzepte – wie z.B. das CPS-Croatia-Yacht-Charter-Model (c) gut einsetzbar.
Wir werden sehen, wie sich der Markt weiter entwickelt. Trotz des erfreulichen Booms in 2020/2021 bin ich vorsichtig optimistisch, denn nicht alle, die hier auf den Zug aufgesprungen sind, werden sich als nachhaltige Yachteigner- und betreiber entwickeln und später sogar vergrößern. Ganz abgesehen von denjenigen, die sich nach kurzer realistischer Beratung von der Idee eine Yacht zu betreiben verabschiedeten.